Ausztriai Magyar Szervezetek Kerekasztala

Ungarisch-Unterricht in den Wiener Vereinen

 

 Besprechung am 18. Jänner 2017, 17 Uhr

Thema: Ungarisch-Unterricht in den Wiener Vereinen

Anwesend: Baumgartner Gerhard, Király Andrea, Mentsik Szilvia, Seidler Andrea, Zsótér Iris

Ort: Büro vom Kerekasztal, der Organisation „Runder Tisch der Ungarischen Organisationen in Österreich“, Schwedenplatz 2, Top 10

Grund der Zusammenkunft ist

a) die Einholung von Informationen für die bevorstehende Projekteinreichung und anschließende Ausarbeitung der Förderempfehlung beim Bundeskanzleramt,

b) Erfahrungsaustausch in der allgemeinen pädagogischen Arbeit des Ungarisch-Unterrichtes und

c) die Abwägung der Möglichkeiten zweisprachigen Unterricht im öffentlichen Wiener Schulsystem zu etablieren.

 

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Bécsi Magyar Iskola (Zentralverband)

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 24.000 Euro. Bei der Volksgruppenförderung des BKA wird heuer genauso wie im Vorjahr um 12.000 Euro angesucht (erhalten wurden 6.500 Euro) – die angesuchte Summe wird benötigt, um den Betrieb in gleicher Weise wie bisher aufrechterhalten zu können. Die Unterrichtseinheiten betragen 115 Minuten.

AMAPED

Die aus der Volksgruppenförderung des BKA zugewiesene Unterstützung wurde von Jahr zu Jahr erheblich reduziert. Aus diesem Grund wurde 2016 gar nicht mehr um Basisförderung angesucht, sondern nur um Förderung der Pädagogenhonorare. Die Zahl der unterrichteten Schüler ist gleich geblieben. 30 Gruppen werden mit Ungarisch als Muttersprache geführt, das sind 50 Stunden pro Woche. Die Unterrichtseinheiten betragen 60-120 Minuten, in 21 Gruppen 120 Minuten, in 8 Gruppen 60 Minuten pro Unterrichtsgelegenheit. 16 geringfügig Beschäftigte, 3 mit Werkvertrag Tätige und 1 Angestellte sorgen für den reibungslosen Ablauf des Betriebes. Die Fixkosten des Vereines belaufen sich auf monatlich: 1.200 Euro für Personalkosten (WGKK, FA, Gemeinde Wien), 2409 Euro für Miete und Betriebskosten, 71 Euro für Strom und Internet.

Ungarischer Schulverein

Der Schulverein blickte mit dem Jahr 2016 auf sein 90-jähriges Bestehen zurück, konnte diesbezüglich aber nur aus eigenen Mitteln mit Unterstützung der Botschaft der Republik Ungarn Feierlichkeiten abhalten (320 Gäste, am 12. 12. 2016 in der Ungarischen Botschaft), da erhebliche Anstrengungen unternommen werden mussten, die bestehenden Kinderkurse aus den Einnahmen der Erwachsenenkurse mitzufinanzieren. Wöchentlich werden 49 Stunden mit Ungarisch als

Muttersprache abgehalten. Hinzu kommen noch Stunden wie Tanzen und Basteln (bei denen die Vermittlungssprache ebenfalls Ungarisch ist), die Sommerangebote, Fortbildungen und Veranstaltungen. Die Unterrichtseinheiten betragen 90 Minuten.

Ab März wird Nick Ildikó die Karenzvertretung von Király Andrea übernehmen.

ad b)

Alle Beteiligten begrüßten diese Besprechung und die äußerst positive Gesprächsbasis. Man ist sich über die Eigenständigkeit der drei Vereine einig sowie dass die Notwendigkeit für das von den drei Vereinen angebotene Unterrichtsprogramm dringlichst gegeben ist und dass alle drei Vereine in friedlicher Co-Existenz ausgezeichnete Arbeit mit qualifiziertem Personal vollbringen. Von den Anwesenden wird auch eine zukünftige Zusammenarbeit in bestimmten Gebieten, wie zum Beispiel Pädagogenfortbildung oder gemeinsame Ansuchen um Lehrmaterialien bei ungarischen Stellen, erwogen. Durch die in den vergangenen Jahren hervorragend geleistete Arbeit sind diese drei Vereine zu erstklassigen Institutionen herangewachsen. Die solidarische Bitte ihrerseits an den Volksgruppenbeirat ist, dies gebührend wahrzunehmen und nicht erneut bei der den Kindern zugutekommenden Förderungen zu kürzen.

ad c)

Auch beim Punkt der Etablierung des zweisprachigen Unterrichtes im öffentlichen Wiener Schulsystem ist man sich darüber einig, dringend alle Möglichkeiten diesbezüglich zu verfolgen. Alle Anwesenden betonen die unabdingbare Notwendigkeit des Ungarisch-Unterrichtes in den öffentlichen Schulen, das Angebot in den Vereinen sollte grundsätzlich zusätzlich und ergänzend wahrgenommen werden können. Nachdem schon im Sommer 2016 durch alle Beteiligten (leider ergebnislos) versucht wurde das Angebot der Komensky-Schule wahrzunehmen und in deren Räumlichkeiten Ungarisch-Unterricht anzubieten konnte nun berichtet werden, dass diese Räumlichkeiten für eine Ganztagsschule gar nicht mehr zur Verfügung stehen. Bei der Erörterung dieser Problematik hat man sich darauf geeinigt, dass es wohl am effizientesten sei, eine Schule, welche bereits Ungarisch-Unterricht anbietet, diesbezüglich zu kontaktieren – mit dem Ziel die Direktion für die Idee der Einführung einer (zweisprachigen) Ungarisch-Klasse zu gewinnen und dies beim Stadtschulrat zu begehren. Alle drei Vereine würden bei ihren Mitgliedern für eine solche Klasse werben. Als Vorsitzende des VGB werde ich mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern.

Als Konklusion dieser Beratung zeichnet sich ein – wenn auch finanziell schwieriger, aber dennoch – positiver Weg sowohl hinsichtlich der vereinsinternen als auch der möglichen kooperativen Arbeit in den drei Vereinen ab. Es wurde ein weiterer Informationsaustausch und Kontaktausbau vereinbart, alle anfallenden Belange zwischen den drei Vereinen und dem Volksgruppenbeirat werden zukünftig direkt über die Vorsitzende kommuniziert, um der Verbreitung von Unwahrheiten und Aufwiegelei entgegenzuwirken.

Im Sinnen auf weitere effiziente Anstrengungen

Mag.a Zsótér Iris

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